Freitag, 4. Mai 2007

Achtsamkeit

„Soll ich jetzt das Preisschild unauffällig fallen lassen, welches ich soeben vom Ringbuch gekratzt habe, oder werfe ich es bei Gelegenheit in den nächsten Eimer?
Würde ich die Eskapaden des Freundes einer Kollegin meiner Arbeitskollegin auch so unverblümt dem Mobiltelefon erzählen, sodass es der halbe Voralpenexpress auch erfahren muss?
Hole ich mir die gesunden ’Vollkorngipfeli’ per Auto, oder verbinde ich das mit einem erfrischenden Morgenspaziergang?
Kaufe ich die Birnen, auch wenn sie aus Südafrika stammen?
Nehme ich eine neue 20Minuten aus dem Dispenser oder tut es auch die gelesene im Zugsabteil?“

Es sind unbedeutend erscheinende Handlungen und Unterlassungen, die meines Erachtens die eigene Achtsamkeit ausmachen. Achtsamkeit bedeutet für mich, die Folgen und die Tragweite meines Handelns abzuschätzen. Im PHR-Jargon nennt man das auch „Reflexion“, was manchmal mühsam sein kann, im Grunde aber doch eine gute Sache ist.

Dieses Modul „Nachhaltigkeit“ kann uns helfen, achtsamer zu werden. Das heisst nicht, rigoros auf den Komfort von Auto, warmer Dusche, Flugverkehr etc. zu verzichten. Vielmehr verbinde ich Achtsamkeit mit einem bewussten Lebensstil. Insbesondere im heutigen „geschwätzigen“ Zeitalter sollte Achtsamkeit nicht nur beredet und beschrieben, sondern auch bewusst gelebt werden. Daher schlage ich jetzt die lästige Fliege auf dem Bildschirm nicht tot, sondern fange sie und lasse sie aus dem Fenster.

4 Kommentare:

uhu hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
uhu hat gesagt…

Es ist interessant den Bericht zu lesen. Es sind die kleinen Dinge der Achtsamkeit, die schlussendlich grosses bewirken können. Wie viele Menschen denken aber so? In der gehetzten heutigen Zeit sind viele nicht mehr an solch "kleinen" Dingen interessiert. Würde aber jeder Mensch gerade diese "kleinen" Dinge, wie Abfallensorgung, bewusster Lebensmitteleinkauf usw. beachten, würden wir einen guten Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten.

Bettina Hunziker, LGE 04

Anonym hat gesagt…

Du bist ja echt Tierlieb ;-)Ich würde mich persönlich ja auch als solche bezeichnen, doch bei Fliegen, welche dauernd um meinen Kopf schwirren, hört meine Tierliebe auf. Bei diesen kleinen nervigen Viecher bin ich wenig achtsam. Vielleicht nehme ich mir aber bei der nächsten Begegnung ein Beispiel an dir. :-)
liäbe Gruess Anja

Rainer hat gesagt…

Hallo Aebius, dein Post regt zum Nachdenken an. Deine Aussage, dass du immer gelesene 20min benutzt im Zug, kann ich bestätigen. Ich nehme jeweils eine aus der Box, lese sie und du übernimmst sie danach!
Doch wo liegen deine Grenzen? Wäre interessant, wo dass auch du lieber neue Dinge beanspruchst!!!