Mittwoch, 30. Mai 2007

Komm rauf, kannst runter schauen

Nein, auf dem Säntis war ich nicht über Pfingsten. Ich erklomm per Bike den Tanzboden, den höchsten Punkt meiner Hausrunde samstags und sonntags frühmorgens mit der Absicht, die Stundengrenze zu knacken. Ans Gipfelkreuz gelehnt kann man weite Teile des Toggenburgs, des Zürichsees und der Glarner Alpen überblicken. Je nach Wetterlage lassen sich auch die Dampfsäulen von Kernkraftwerken in der Ferne erkennen.
Es lässt sich dort oben demnach nicht nur die Ursprünglichkeit der Natur erkennen, sondern auch die Zeichen menschlichen Wirkens. Das Weg- und Strassennetz erschliesst praktisch jeden Hügel, zeitweise knattert der Dieselgenerator der „Tanzbodenbeiz“ (reichen die 288 Solarzellen auf dem Dach nicht aus?). Diese Infrastruktur soll uns daher dienen, die Natur bewusst zu erfahren. So beobachtete ich am nebligen Sonntag einen Vogel, der abwechselnd klicken und pfeifen konnte (Wer kennt den?). Kaum fünf Meter davon entfernt jagte ein roter Kater einem Strohhalm hinterher. Ich wäre gerne noch etwas länger dort oben geblieben, nur war es etwas zu frostig im verschwitzten Trikot.
Montags entdeckten wir während eines Marsches entlang der Thur einige wunderschön gelegene Sandbänke und Wasserfälle. Was gibt es besseres als bei Regenwetter in der weissen Gischt zu stehen?

3 Kommentare:

sili hat gesagt…

wunderbar! wenn ich deinen Post lese habe ich das Gefühl ich sei selbst dort gestanden. Irgenwie beneide ich dich, denn mir gelingt es momentan nicht, die Natur so genau und intensiv zu beobachten (selstam aber wahr, ich habe immer die PHR im Hinterkopf). Aber naja, in 4 Wochen ist alles vorbei!

Anonym hat gesagt…

Auf einem Gipfel zu stehen und hinunter zu schauen hat mich schon als Kind fasziniert. Wenn ich mit meinen Eltern und Geschwistern im Sommer in der Alp war bin ich fast täglich aufs Kolmi gegangen, von wo aus man das ganze Rheintal überblicken kann. Der Wind zieht von dort durchs Tal hoch und man hat das Gefühl, man sei der Natur völlig ausgeliefert.

andy hat gesagt…

Wenn ich deinen Blogg lese, tut es mir leid, dass ich in letzter Zeit mein Bike so selten raus hole...
Ich kenne diesen herrlichen Flecken Land im Toggenburg.
Seit wir den Prüfungs und anderen Schulstress haben, habe ich oft das Gefühl, dass ich mir solche Dinge nicht leisten kann. Ich glaube jedoch, dass es sehr wichtig ist, einmal etwas anderes zu tun als nur zu lernen. Gerade in der Natur findet man einen geeigneten Ausgleich zum Schulstress.