Wasser – Umweltwissen, Globales Lernen und Nachhaltige Entwicklung
Die rund 40 Agendakapitel, welche die drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung Ökologie, Ökonomie und Soziales berühren, bergen für den alltäglichen Schulunterricht enorm viel Potential. Ich wünsche mir sehr, immer wieder einzelne Aspekte dieses Potentials in meinem zukünftigen Unterricht einbauen zu können. Dabei möchte ich hauptsächlich auf eine optimale Vernetzung achten: Gegenwart mit Zukunft, Umwelt mit Wirtschaft und Sozialem und lokale mit globale Aspekte sollen miteinander in Verbindung gebracht werden.
Nehmen wir das für unser Leben bedeutende Agendakapitel Wasser. Dieses grundlegende Element ist bei uns in Europa normalerweise genügend vorhanden. Doch in den letzten Wochen war auch in einigen höher gelegenen Gebieten der Schweiz das Wasser teilweise Mangelware. Wichtig ist somit für den Unterricht, dass man dieses Element auf jeden Fall mehrperspektivisch betrachtet. Im sozialen Bereich kann beispielsweise der Wasserhaushalt, die Wasserversorgung oder der in vielen Ländern herrschende Wassermangel thematisiert werden. Im Bereich der Ökologie das Element selbst, welches im direkten Zusammenhang mit dem Wetter und beispielsweise mit Umweltkatastrophen steht. Aus ökonomischer Sicht geben immer wieder Wasserkraftwerke, Kläranlagen oder auch das Trinkwasserversorgungsnetz zu reden. Ich könnte an dieser Stelle noch tausend weitere Beispiele nennen. Auch ist es schwierig, diese drei Dimensionen auseinander zu halten. Alles ist miteinander vernetzt. Aus meiner Sicht ist es in einem Schulzimmer nicht sinnvoll, das Element Wasser zu untersuchen und Begriffe sinnlos auswendig zu lernen. Ich wünsche mir vielmehr ein mehrdimensionales Denken in unseren Schulzimmern.
Ein Problem, welches ich auch während meinem Unterrichten immer wieder feststellte, war, dass Umweltwissen zwar erhöhtes Bewusstsein für Gefahren zeugt und wir sie schützen müssen. Doch es klafft meistens eine Lücke zum wirklichen Handeln. Deshalb sind wir in der Schule gefordert, Wertediskussionen zu führen und besondere Anreize für Kinder zu schaffen, um die Schülerinnen und Schüler zum aktiven Tun zu bewegen. Ziel des Globalen Lernens ist es aus meiner Sicht, Alltägliches im globalen Zusammenhang zu sehen wie beispielsweise der tägliche Wasserverbrauch eines Menschen oder einer ganzen Nation. Auch sollte es möglich sein, am einzelnen Thema eine persönliche Einstellung zu entwickeln. Zum Beispiel verurteilen Schülerinnen und Schüler das Abzapfen des Wassers aus dem zwischen Kasachstan und Usbekistan liegenden Aralsee um Nahe gelegene Golfplätze und Hotelanlagen für Touristen zu bewässern. Schliesslich sind es dann die Kleinbauern und Haushalte, welche mit einem Wassermangel zu kämpfen haben.
Aus meiner Sicht muss eine Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern solche Inhalte nicht vorkauen, sondern sie müssen mit diesen Thematiken und Informationen selbst ein Weltbild sich ein eine Meinung bilden können.
MaMo
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3 Kommentare:
Ich bin sehr deiner Meinung, dass Inhalte wenn immer möglich handeln erfahren werden müssen. Allerdings finde ich, dass dieses handelnde Erfahren im Nachhinein unbedingt noch so besprochen werden muss, dass man anschliessend sagen kann, dass die Kinder begriffen haben, um was es bei diesen Erfahrungen ging. Trotz dem ganzen selbstständigen Erfahren von Inhalten finde ich, darf man die Wichtigkeit des theoretischen Hintergrundes nicht vernachlässigen.
Jaaaaa, handelnd, ich bin auch seeehr dieser Meinung. Schliesslich haben wir doch schon von klein auf gelernt, nur was wir selber tun bleibt in unserem Gedächtnis. Und gerade das Wasser, das ja in der Schweiz nie weit weg von einer Schule ist, eignet sich da besonders.
Aber ich finde, dass der Lehrer sehr wohl den Kindern etwas vorgekautes servieren kann (bitte übertragen verstehen.. ;o) ). Schliesslich kann diese Meinung als Ausgangspunkt für eine längere Auseinandersetzung mit dem Thema dienen und die Kinder können sich anschliessend selbst daraus abgeleitet und angepasst eine Meinung bilden.
Klar muss theoretisches Wissen erarbeitet werden, dann mit dem Handeln verbunden werden um dann reflektiv und ganzheitlich zu einem vertieften Wissen gebunden werden zu können. Klingt komisch, ist aber so ;-)
Beim Thema Wasser denke ich, ist es gar nicht so einfach, ein globales Verständnis bei den Schülern und Schülerinnen herbeizuführen. Ich bin der Meinung, dass man noch so viele schöne Experimente und Entdeckungen am nahe gelegenen Bach machen kann. Eine Nachhaltige Einstellung zu "unserem" Wasser bringt es schon. Aber ein globales Verständnis? Hmmm... Ich wüsste jetzt auch nicht gerade wie man das anstellen könnte, ohne in die betroffenen Regionen zu reisen.
H. Weinbuch 04D
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